SIMONE GEYER | REGIE & VIDEO
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PRESS  (UA)
Ein Abend über Kriegsreporter*innen



von Simone Geyer & Hannah Stollmayer & Ensemble



mit
Sarah Siri Lee König
Fynn Engelkes
Patrick O. Beck

Regie & Video Simone Geyer
Bühne & Kostüme Mona Marie Hartmann
Dramaturgie Hannah Stollmayer


„Haben Sie denn keine Angst?“ – das ist wohl eine der am häufigsten gestellten Fragen an Kriegsreporter*innen. Und das durchaus zurecht. Denn Menschen wie Katrin Eigendorf, Julia Leeb oder Kurt Pelda verlassen regelmäßig ihr Zuhause, um in Krisen- und Kriegsgebieten vom Chaos zu berichten. Was wir in den Medien sehen, erleben sie hautnah. Staub, Gerüche, Lärm, Trauma. Geschützt sind sie dabei nur durch eine kugelsichere Weste mit der Aufschrift „PRESS“. Doch was passiert, wenn die Kameras nicht laufen, ihre Objektivität gerade einmal nicht gefragt ist?
Die Regisseurin Simone Geyer setzt sich in dieser Stückentwicklung mit der Frage des Hintergrundes auseinander. Basierend auf Reportagen, Podcasts, Gesprächen und Texten arbeitet sie gemeinsam mit dem Ensemble verschiedenen Facetten eines Berufes im Ausnahmezustand heraus. Wie bereitet man einen Einsatz im Kriegsgebiet vor? Wie gestaltet sich ein Alltag zwischen Frontlinie, Rebellengruppe und Gutenachtgeschichte über FaceTime mit den eigenen Kindern? Und wie gehen Kriegsreporter*innen mit dem um, was sie erleben?

Simone Geyer ist Regisseurin und Videokünstlerin. Sie setzt sich in ihren Arbeiten mit gesellschaftlich komplexen und ernsten Themen wie Klassismus, sexualisierter Gewalt und Machtstrukturen auseinander – schafft es dabei aber auch immer wieder Momente der Alltagskomik herauszuarbeiten. Sie inszenierte bereits am Thalia Theater und stellte sich in der letzten Spielzeit dem Konstanzer Publikum mit der bitterbösen Komödie „Jeeps“ von Nora Abdel-Maksoud vor.

Im Rahmen des Internationalen Bodenseefestivals 2023



KRITIKEN

“Eine Handkamera wird herbeigeholt. Sie erfüllt an dem Abend gleich mehrere Aufgaben. Sie ist Sinnbild journalistischer Tätigkeit, verstärkendes Instrument für die Handlung und eröffnet neue Perspektiven. An einigen Stellen ist man auch durch sie den Figuren besonders nah oder entfremdet fern.
… Auf einer nüchternen schwarzen Bühne (Mona Marie Hartmann) setzt sich Simone Geyers Inszenierung mit dem Beruf Kriegsreporter*in – für viele eher eine Berufung mit Potential zur posttraumatischen Belastungsstörung als Berufskrankheit – auseinander. … Die schlichte Bühne gibt den emotional gewaltigen Schilderungen den nötigen Raum, um wirken zu können. 
… Besonders beeindruckend ist die Szene, in der es um die Auswirkungen des Kriegsreporter*innen-Daseins auf das Privat- und Sozialleben geht. Die Figuren stimmen Vicky Leandros‘ Schlager „Ich liebe das Leben“ an und berichten von Ausgrenzung auf Parties aus Furcht vor Gesprächen oder übertriebener Fürsorge – wer weiß das schon? – , verrückten Träumen und durchwachten Nächten. Psychische Erkrankungen, die „Leere und Unzufriedenheit nach der Rückkehr“ und die Gratwanderung zwischen moralischem Anspruch und journalistischer Wahrheit werden nicht ausgeklammert. So Heile-Welt-mäßig der Song auch ist, Geyer lässt ihn auf einem disharmonischen Schlussakkord enden. Die Regisseurin kann an diesem Abend auf ein eingespieltes Ensemble zählen…”

Franziska Spanner, seemoz, 8.6.2023

“…so bleibt denn die Suche nach Worten, die Kraft und Mut geben, die ständige Frage nach dem Sinn der Arbeit. Ein bewegender Abend.”
Johannes Fröhlich, Südkurier, 31.5.22023








© Fiona Menzel



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